Einleitung

Liebe Leute,

wieder ist ein Jahr vergangen und ich bin noch immer in China unterwegs. Seit 2362 Tagen unterwegs, über sechs lange Jahre weg von zu Hause.

Bin leider irgendwie letztes Jahr viel zu beschäftigt gewesen ... Hotel, Gäste, Universität und Studenten, und dann noch das normale Leben, das hält mich alles auf Trab hier. Es ist ein anstrengendes Leben, aber ich hatte ein verdammt geiles Jahr 2013 hinter mir, mit einem krönenden Abschluß dank Karl und visitberlin, hatte allerdings auch ein paar Punkte, wo ich aufgeben wollte, aber mich dann doch weiter durchgekämpft habe.

Viele Grüße

Olaf

Sonntag, 17. August 2008

Mein Leben in Beijing

Hallo Liebe Leute,
hier mal wieder ein aktueller Blog aus Beijing.

Nach langem "Rumhängen" und unterrichten in Chengdu, in Hohhot in der Inneren Mongolei und zwei Wochen Urlaub in Beijing heißt es jetzt für mich Arbeiten.

Seit ein paar Jahren, also noch aus meinen damaligen Zeiten bei China Travel Service, kenne ich Karl. Er ist Deutscher, der seit über 20 Jahren in Beijing lebt und Reisen für Deutsche in die Volksrepublik organisiert. Er benötigt Hilfe während der Paralympics und hat mir vor meiner Abreise schon gesagt, ich möchte bitte im August und September vor Ort sein und ihm ein wenig helfen. Gesagt, getan, jetzt bin ich hier in Beijing und arbeite wieder mal in einem richtigen Büro.

Erstmal war allerdings umziehen angesagt. Nach ein paar Tagen Hostel und ein paar Tagen in der Wohnung von Sarah ging es jetzt zu Karl. Er wohnt ein weit weg von der Innenstadt und da ich keine Lust habe, jeden Tag hin und herfahren möchte, wohne ich bei ihm. Als erstes ging es in eine schöne Gästewohnung, wo während der Olympischen Spiele ein paar Voluntäre aus Deutschland wohnen und erstmal ein Bett für mich frei war.


Nette Wohnung mit einer echt geilen Badewanne, leider außer Betrieb. Die Wohnung habe ich zusammen mit Marcel aus Berlin bezogen. Ich, seit Wochen unterwegs, er gerade aus Deutschland angekommen. Er hat mich auch ein bischen komisch angeguckt, weil ich gleich angefangen habe zu waschen. Aber jede kostenlose Waschmaschine unterwegs muss man gleich ausnutzen - so habe ich es gelernt beim Reisen mit dem Rucksack.

Die Lage hier ist echt schön, sieht fast aus wie eine Reihenhaussiedlung wie zu Hause in Rudow oder Buckow - und vor allem mal blauer Himmel hier.

Nach ein paar Tagen war die Wohnung dann allerdings voll und ich bin zu Karl ins Gästezimmer gezogen. Dadurch war mein Weg ins Büro dann ganz kurz und ich brauche nur die Treppe runterlaufen, ist auch ganz praktisch und vor allem sehr bequem.

Endlich mal ein Zimmer für mich ganz alleine und ein eigenes Badezimmer. Nach monatelangem Hostelaufenthalt ist so etwas mal Luxus pur für mich ! So wie auch der Kühlschrank und die Küche bei Karl, hier gibt es Butter, Aufschnitt, Joghurt, richtiges Brot und eine Senseo Kaffeemaschine - ich bin im Paradies angekommen !

Das Büro ist im Keller und hier sitzen wir genütlich und arbeiten. Und das ist Karl, hochkonzentriert beim Arbeiten an seinem Cheftisch :

Ich habe meinen eigenen Tisch bekommen und jeden Tag sitzen wir hier und arbeiten zusammen und haben viel Spaß. Das wirklich coole ist an Karl, er ist wie ich kein Frühaufsteher und daher fangen wir immer erst um 11 Uhr an, dafür dann bis spät in die Nacht.

Während der Paralympics im September hat Karl viele Gruppen und Einzelreisende aus Deutschland die nach Beijing kommen. Hier muss organiesiert werden, wer wann ankommt und abgeholt werden muss, wer wann welche Ausflüge macht und wer wann wieder zum Flughafen gebracht werden muss. Unter den Gruppen sind dann zum Beispiel das Jugendlager vom DBS oder auch vom Österreichischen Behindertensportverband. Viel Organisation und Stück für Stück kämpfen wir uns gemeinsam durch. Gleichzeitig organisiert Karl den "German Club" während der Paralympics, also das Deutsche Haus. Hier hat sich dann unter anderem der Bundespräsident Horst Köhler angekündigt.

Ich werde also hier in den nächsten Wochen noch einiges Erleben bevor es danach wieder in die Schule zu meinen Kids geht. Solche Fotos entstehen dann hier beim Arbeiten und laufen unter dem Titel "Mephisto und sein Schüler". Fürs Arbeiten bei Karl kriege ich sogar Geld, allerdings habe ich ein schlechtes Gewissen, denn er bringt mir so viele Dinge bei, so dass ich ihm eigentlich Geld für diese "Ausbildung" und seine Lebenserfahrungen, die er mit mir teilt, geben müßte.

Grüße aus Beijing

Olaf

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen