Einleitung

Liebe Leute,

wieder ist ein Jahr vergangen und ich bin noch immer in China unterwegs. Seit 2362 Tagen unterwegs, über sechs lange Jahre weg von zu Hause.

Bin leider irgendwie letztes Jahr viel zu beschäftigt gewesen ... Hotel, Gäste, Universität und Studenten, und dann noch das normale Leben, das hält mich alles auf Trab hier. Es ist ein anstrengendes Leben, aber ich hatte ein verdammt geiles Jahr 2013 hinter mir, mit einem krönenden Abschluß dank Karl und visitberlin, hatte allerdings auch ein paar Punkte, wo ich aufgeben wollte, aber mich dann doch weiter durchgekämpft habe.

Viele Grüße

Olaf

Mittwoch, 30. Januar 2013

21.Januar 2013 - Ganlanba und die Dai Minderheit

Hallo Liebe Leute,

und schon geht es weiter in meinem Blog mit meinem ersten richtigen Urlaubsbericht. 

Wie ihr wisst halte ich mich zur Zeit in Yunnan auf. Yunnan liegt im Südwesten der Volksrepublik China und ist unterteilt in mehrere Präfekturen oder Bezirke. Ich habe meine Reise in Jinghong, in der autonomen Präfektur Xishuangbanna angefangen. 


Nachdem ich gestern spät abends hier angekommen bin, mir erstmal die Umgebung angeguckt habe und quasi mein Revier erkundet habe, hieß es ganz gemütlich auf dem Balkon sitzen, ein Bier trinken und einfach nur die Seele baumeln lassen. Der Tag fing immerhin mit einer Frühschicht im Hotel an, der Reise von Qingchengshan nach Chengdu, einem Flug nach Jinghong und dann die Taxifahrt ins Hotel. Also einfach nur Musik hören und das  ein oder andere Bier trinken. In der Gegend hier fing ich mit Bier aus Laos an, sah halt am leckersten aus und gab es als helles und dunkles Bier.


Nach gutem Schlaf und endlich mal einem Morgen ohne Wecker ging es los. Der erste Tag und somit das erste Programm standen auf dem Plan. Spontanerweise habe ich mich dazu entschlossen nach Ganlanba zu fahren und mir die Dai-Minderheit in ihrem Dorf anzusehen. Eine Minderheit? Ja, in Xishuangbanna leben insgesamt 12 Minderheiten Chinas. 


Neben den Han-Chinesen, die die Mehrheitsbevölkerung in ganz China stellen (knapp 92 % der Gesamtbevölkerung), gibt es weitere 56 Nationalitäten in der Volksrepublik China. Diese Völker haben einen Status, der der europäischen Definition einer nationalen Minderheit nahekommt. Den zahlenmäßig größten Anteil der Minderheiten in Yunnan stellen mit ungefähr einer Millionen Menschen die Dai.


Ich habe mich in der Stadt zum Busbahnhof durchgeschlagen und schon ging es mit dem Bus los. Seit langem habe ich nicht mehr auf einem solch kleinen Bus gesessen, aber es war echt schön. Durch die traumhafte Landschaft Yunnans, immer am Mekong entlang ging es los Richtung Süden, bis nach Ganlanba in den "Dai Garden", einem Ort mit 5 kleinen Dörfern der Dai. Endlich angekommen ging es auch schon ins Dorf rein, es war eine ganz neue Erfahrung für mich. Die Dai haben eine lange Geschichte. Ihre Vorfahren waren ein Stamm der Baiyue-Menschen. Sie nennen sich "Dai", "Daile" oder "Daiya". "Dai" bedeutet "Menschen, die leidenschaftlich die Freiheit und den Frieden lieben". Die Dai Staatsangehörigkeit wird in drei Zweige, die Han Dai, die Shui Dai und die Huayao Dai, unterteilt.    
      

   Die Dai haben eine lange Bambus-Baugeschichte, mehr als tausend Jahre. Diese Bauweise ist sehr gut geeignet für das südliche subtropisches Klima. Ihre Bambus-Häuser bestehen aus zwei Etagen, wobei die obere Etage kühl und vor allem trocken über dem Boden als Wohnzimmer und Schlafzimmer dient, die untere Etage für das Vieh, und in der Regel sind die Häuser mit einem Balkon, wo die Menschen Kleidung lüften können und die frische Luft und Wind genießen.


Das Haus ist das Wichtigste der Dai im täglichen Leben. Sie müssen einen guten Boden auswählen, und bereiten acht Säulen vor, auf denen das Haus später errichtet wird. Während der Bauzeit sind Dai sehr gastfreundlich und warmherzig. Mit den Besuchern, die durch das Dorf kommen, teilen sie eine große Schüssel mit Alkohol, und die Gastgeber lassen die Besucher so viel trinken wie sie können, um ihren Respekt zu präsentieren. Die Dorfbewohner gehen zum Eingang ihres Dorfes, um Fremde nach Hause einzuladen, weil sie die eingeladenen Fremden als eine sehr glückliche Sache betrachten. Das Errichten eines neuen Hauses ist die größte Sache in ihrem täglichen Leben, denn dann tanzen und singen die Dai. Wenn ein neues Bambus-Haus im Dorf fertiggestellt ist, kommen sie alle spontan zusammen und singen und tanzen für drei Tage. In der Nacht feuern sie in der Regel Salutschüsse und blasen Hörner, und dann haben sie ein großes Abendessen. Alle Leute kommen aus ihrem Dorf um zu helfen.


Jedes Jahr im sechstes Monat des Dai Kalenders, das ist ca. Mitte April, feiern die Dai ihr berühmtes Wasserfest, den für sie ist es das wichtigste Ereignis des Jahres. Dieses Fest beruht auf einer buddhistischen Legende, nach welcher ein Drachen den neugeborenen Buddha mit duftendem Wasser besprühte. Diese buddhistische Legende vermischte sich im Laufe der Zeit mehr und mehr mit den Traditionen und Eigenarten der buddhistischen Dai.


Heute ist das Fest eine Kombination aus dem "Blumen sammeln"-Fest und dem Wassersprüh-Ritual und findet, dank der vielen Touristen hier an diesem Ort, zwei Mal täglich statt.


Das Original Wasserfest ist ein traditionelles Fest der Dais hier in Xishuangbanna und anderen Orten. Dann wird das neue Jahr gefeiert und Glückwünsche werden ausgetauscht. Zu den Aktivitäten waehrend dieser Tage gehören das Baden des Buddhas, das Bespritzen untereinander mit Wasser (bringt Glück), das Drachenbootrennen, Feuerwerk. Junge Mädchen tanzen den Pfauentanz, begleitet vom Rhythmus der Elefantenbeintrommeln.

Für die Touristen hier war es ein Heidenspaß, denn alle konnten freiwillig teilnehmen und waren am Ende komplett durchnäßt. Dank der Hitze war es kein Problem. Auf dem Rückweg ging es wieder durch die Dörfer und schon war mein erster Ausflug schon fast beendet, wäre ich nicht durch Zufall noch auf einen wunderschönen Tempel gestoßen.



Das war mein erster Tag in Xishuangbanna. Mit dem Bus ging es wieder nach Jinghong und zurück ins Hotel. Der erste Eindruck dieser Gegend ist unglaublich, endlich mal wieder blauer Himmel und Sonnenschein, und die Wärme....genial.


Liebe Grüße

Olaf

Mittwoch, 23. Januar 2013

21.Januar 2013 - Xishuangbanna, Yunnan


Hallo Liebe Leute,

endlich ist es soweit, habe das erste Semester an der Uni beendet, mir im Hotel ein paar Tage freigenommen und mir einen Flug ins Warme gebucht. Ich wollte als Reiseziel unbedingt einen warmen Ort haben, denn nach all der Kälte, vor allem im Haus, in Sichuan habe ich die Schnauze voll und brauche mal wieder einen warmen Ort. Gesucht, gefunden, angekommen...jetzt sitze ich hier kurzärmlig mit Sonnenbrille auf schön gemütlich im Straßencafé, trinke ein Bier, und genieße das Leben. Oh man, wie sehr habe ich blauen Himmel und Sonne vermisst, ihr könnt euch das nicht wirklich vorstellen. Anstatt nach Thailand zu fahren habe ich mich für die Provinz Yunnan entschieden und mir einen Flug nach Jinhong gebucht.

Jinghong ist Hauptstadt der autonomen Dai Präfektur Xishuangbanna. Man ist sehr überrascht, wenn man hierher kommt, es ist eine sehr schöne Stadt mit Palmen, Elefantenstatuen, einer interessanten Mischung von Chinesen und ethnischen Minderheiten und unzählig vielen Restaurants und, dank des guten Wetter, Straßencafés ohne Ende. Es ist wirklich eine langsame Lebensweise und schöner Ort, um sich ein paar Tage zu entspannen.
Xishuangbanna, an der äußersten Südspitze der Provinz Yunnan, mit Birma und Laos im Süden gelegen, ist 730 Kilometer von Kunming entfernt, und nachdem ich die Straßen und Gegenden hier schon gesehen habe, wird es ein verdammt langer und anstrengender Bustrip bis Kunming. Xishuangbanna nimmt eine Fläche von rund 20.000 Quadratkilometern ein. Das für mich besondere sind die Menschen, denn es gibt mehr als zehn ethnischen Minderheiten: Dai, Hani, Bulang, Jinuo, etc, mit einer Gesamtbevölkerung von knapp 800.000 Menschen. Unter ihnen macht die Dai Nationalität ein Drittel aus. Die ganze Gegend hier ist hügelig mit einigen Bergen und tiefen Tälern. Der Lancang River ( wir kennen ihn eher unter dem Namen Mekong ) und seine Nebenflüße fließen durch die Gegend. Das Klima ist ideal für Pflanzen und Tiere. Ein Viertel der Tierarten Chinas und ein Sechstel der Pflanzenarten leben und wachsen in diesem wunderbar reich und fruchtbarem Gebiet mit seinen rund 100.000 Hektar Urwald. Seltene und wertvolle Tiere und Vögel gedeihen in der relativen Sicherheit des dichten tropischen Dschungels. In dem tropischen Regenwald kann man wilde Orchideen wachsen sehen, wilde Bananenstauden am Fluss, und Bambuswald ohne Ende.


 Es gibt hier nur zwei Jahreszeiten, heiß und trocken und heiß und feucht, und die Menschen haben seit Generationen noch nie Schnee gesehen. Wenn kalte Winter kommt, sind die meisten der Orte in China Welten aus Eis und Schnee. Aber hier ist es grün und üppig mit Blumen überall, und ohne das Gefühl von Kälte. In Dai Sprache bedeutet Xishuang zwölf; Banna bedeutet tausend Stücke Land. Xishuangbanna ist zwölftausend Stück Land, das einfach bedeutet zwölf Verwaltungseinheiten. Seit Jahrhunderten war Xishuangbanna ein verborgenes Land und es war fast unzugänglich. Xishuangbanna ist nicht nur bekannt als riesiger natürlicher Zoo, es trägt verdienterweise den Namen "Perle der Krone des Königreichs der Pflanzen".

Hier werde ich die nächsten Tage ganz in Ruhe verbringen und ein wenig Urlaub machen, entweder nach Laos reingehen oder einfach nur faul herumsitzen und mal das Leben nach all meinem Stress genießen.


Liebe Grüße

Olaf

Mittwoch, 16. Januar 2013

15.Januar 2013 - XXX - Triple X oder "Der Tag, an dem ich drei Kreuze mache"


Hallo liebe Leute,

heute ist der Tag, an dem ich wirklich mal wieder auf meiner Reise drei Kreuze mache. Passiert ja nicht oft und diesmal allerdings auch nicht, weil wie letzten Sommer ein grausames Jahr an einer schlechten Schule hinter mir liegt, sondern weil ein hartes, verdammt hartes Stück arbeit hinter mir liegt, was ich dank gutem Time-Management hinbekommen habe.

Das Semester ist offiziell für mich beendet, alle Prüfungen sind abgenommen, korrigiert und eingereicht...klingt eigentlich easy, aber oh man, zum Ende noch 93 Aufsätze mit dem Thema "Die Entwicklung der Megastädte" zu lesen ist anstrengend. Hinter mir liegen 20 Wochen Doppelbelastung - Universität und Hotel, weit mehr als 60 Stunden pro Woche an 7 Tagen arbeiten, plus Aktivitäten, Unterrichtsvorbreitungen und Hausaufgabenkorrekturen on top. Ein echt hartes Stück arbeit ist erstmal geschafft - ja, geschafft - und ich muss zugeben, dass ich nicht nur erleichtert, sondern auch ein wenig stolz auf mich selbst bin, werde mir daher heute abend erstmal ein paar Flaschen Bier gönnen. 

Gleichzeitig muss ich mir auch eingestehen, dass es vor einem halben Jahr ein Fehler war, mir alles so einfach vorzustellen. Zwar gibt mir das Hotel, so lange ich Freitag nachmittags dort auflaufe und am Wochenende Frühstücksservice mache komplett frei Hand bei den anderen zu arbeitenden Schichten und bei der Einteilung meiner freien Tage. Womit ich allerdings vor 6 Monaten nicht gerechnet habe, was mich komplett erstaunt hat, sind die sehr guten Studenten an dieser Uni, fleißig und wissbegierig. Manche davon können einen echt auf Trab halten...was eigentlich sehr gut st, denn in den Jahren zuvor gab es zu viele dumme und faule Kids, dieses Jahr einfach unglaublich, das könnt ihr euch nicht vorstellen. 

Was mir wirklich geholfen hat in den letzten Monaten sind zwei Dinge, einmal moodle, zum anderen meine chinesische Harley, die ich mir extra am Semesterbeginn zugelegt hatte, weil ich ja auf dem Land lebe. Die Harley, die ich fast ausschließlich für Arbeitswege benutze ( hahaha...ich hab ja eh keine Freizeit ) hat irgendwie mittlerweile 4000 Kilometer runter, davon viele am frühen Morgen im Winter bei zum Teil echt eisigem Wind. Alles in allem, und trotz ein paar Werkstattbesuchen, hat sich der Kauf allerdings mehr als gelohnt und ich habe mir nicht nur etliches an Zeit auf dem öffentlichen Bus ( gibt nur eine Linie, die um 19 Uhr die letzte Fahrt startet ), sondern auch viel Geld, den Taxis hier auf dem Land fahren ohne Meter.

So, jetzt sind aber Ferien und die Uni geht erst wieder Ende Februar weiter, aber ich werde die Pause zur Vorbereitung weiterer Aktivitäten und Unterrichtseinheiten nutzen und auch probieren, soweit es geht, während der Semesterpause mit meinen Kids in Kontakt zu bleiben.

Im Hotel kann ich erstmal bessere Schichten schieben, so dass ich mehr von meinem Tag habe und außerdem kann ich meine zwei freien Tage am Stück nehmen und etwas unternehmen, um neue Energie zu tanken. Es ist seit langen, wenn nicht sogar zum ersten Mal ein Job, wo ich quasi dafür angeschissen werde, dass ich zu schnell arbeite. Mir wird das immer und immer wieder im Hotel von meinen Kollegen vorgeworfen, aber auch erklärt, dass ich ja nur so schnell bin, weil ich mich ja schließlich zwei Tage die Woche ausruhen kann. Wenn die wüßten, was ich wirklich alles so mache in meinem Leben hier in China....naja, besser nicht, sonst werden sie noch neidischer, wenn sie erstmal wissen, was ich jeden Monat bezahlt bekomme. Meiner Meinung nach haben die Jungs außerdem einfach eine ganz andere Einstellung, die Mentalität und Einsatzbereitschaft unterscheiden sich von denen meiner Kultur und Erziehung. Mehr dazu aber dann demnächst in einem anderen Posting hier.

Ich muss jetzt im Internet schnell ne Runde surfen und mal überlegen, was ich in den nächsten Tagen so treibe, brauche mal ein paar Tage komplette Ruhe bevor ab spätestens Anfang Februar der Bär steppt, denn dann beginnen die Feierlichkeiten zum Chinesischen Neujahr und wir begrüßen das Jahr der Schlange.


Liebe Grüße

Olaf

Samstag, 5. Januar 2013

5.Januar 2013 - Rauchen in China


Hallo Liebe Leute,

hier nun der erste richtige Artikel im Neuen Jahr. Einer meiner Vorsätze dieser Jahr ist es mehr zu verfassen und hier auf dieser Seite mehr zu veröffentlichen. Eigentlich hat ja mein Blog den Titel „...mit dem Rucksack unterwegs“, da dieser besagte Rucksack allerdings seit Wochen, wenn nicht sogar Monaten, im Schrank liegt und einstaubt, da ich nur noch am Arbeiten bin, habe ich mich endlich dazu entschlossen, etwas anderes zwischendurch zu schreiben. Und für mich heißt es jetzt solange schreiben, wie ich dank meiner Software Zugriff auf meinen  Blog habe. Mehr Schreiben ist ein guter Vorsatz, ein anderer Vorsatz, den viele von euch auch bestimmt Jahr für Jahr haben, habe ich persönlich bereits seit Jahren aufgegeben...nur den Vorsatz! Das Rauchen selber nie und ich werde es auch nicht schaffen, so lange ich in China bin, denn hier ist alles, wie ihr es aus meinen Berichten kennt, etwas anders.

Nach der Veröffentlichung und dem Versenden einiger Bilder habe ich immer wieder den gleichen Kommentar zurückbekommen.”Immer am Rauchen…!”   Ja, den hier ist es halt überall noch anders, man darf nicht nur in Taxis, in Restaurants, in Bars, im Internetcafé und abends auf dem öffentlichen Bus rauchen, sondern man kriegt, vor allem als Ausländer, immer eine Zigarette angeboten und man muss sie annehmen. Ja! Richtig gelesen, man muss sie annehmen ansonsten verliert die andere Person ihr Gesicht. Geschenke dürfen nicht abgelehnt werden. Hier raucht jeder, es ist halt immer noch popular, obwohl die Mehrheit der 350 Millionen aktiven Raucher weiß, dass es gesundheitsschädlich ist. Rauchen ist weit verbreitet, besonders Männer rauchen, Frauen in der Öffentlichkeit eher weniger. So wie Raucher in Deutschland untereinander Kontakte knüpfen, ist es auch hier ein gemeinschaftliches Erlebnis und dient dazu, Kontakte zu knüpfen oder bereits bestehende Kontakte zu vertiefen. Besonders dann, wenn es um Geschäfte oder potentielle Geschäftsbeziehungen geht, ist es üblich, sich nach dem gegenseitigen Vorstellen umgehend Zigaretten anzubieten. Zigaretten sind immer eins der besten Geschenke und schlichtweg das “Standard-Geschenk” in China. Allerdings ist Zigarette hier nicht Zigarette.




Ich meine, es sind zwar alle schlecht und schmecken irgendwie gleich, aber es gibt gravierende Unterschiede. Die Packung kostet hier irgendwas zwichen 0,20 Euro und unbezahlbar, es gibt Zigaretten fürs normale Volk, für die etwas gehobene Klasse und für zum Beispiel Firmenchefs, Regierungsmitarbeiter, usw. Es gibt einfach mal für jeden Zigaretten hier, so viele verschiedene, es ist unglaublich. 

Die zu rauchende Zigarette sollte allerdings auf jeden Fall dem eigenen sozialen Status entsprechen. Da der soziale Status einer Person in der chinesischen Gesellschaft sehr wichtig ist, sollte man bei der Wahl seiner Zigarettenmarke gut aufpassen, den was ich rauche gibt meinem Gegenüber einen Anhaltspunkt über meinen Status, und ich will ja schließlich keinen falschen Eindruck hinterlassen. Das hört sich alles kompliziert oder vielleicht auch einfach nur komisch an, ist aber wenn man hier lebt sehr wichtig. So raucht man zum Beispiel in China eher selten alleine und wenn man dann zusammen mit anderen Personen raucht, sich nur selber eine ansteckt, ohne den anderen anzubieten, sieht man komisch aus und wird schief angeguckt, und noch schiefer wenn es die falschen Zigaretten sind. 

Ich lebe hier und rauche nach Geschmack, nicht nach Geld oder sozialem Status. Meine Kippen kosten nur 9 Euro die Stange und über Geschmack läßt sich ja streiten, aber die teuren Zigaretten schmecken einfach nicht wirklich sehr viel besser und erinnern mich manchmal an Bruce Willis, als er im Film "5th Element" seine Spaßzigarette rauchte.

Aber gut, wie heißt es auch so schön "When in Rome, do as the Romans do", also passe ich mich zum richtigen Zeitpunkt komplett an und habe in der Regel mindestens 2 Packungen in der Tasche - meine eigenen und die teuren oder sehr teuren zum Verteilen. Zu manchen Events nimmt man sogar eine ganze Stange mit...alles nur um das so wichtige Gesicht zu wahren.


Liebe Grüße
Olaf

Mittwoch, 2. Januar 2013

1.Januar 2013 - Frohes Neues Jahr


Hallo Liebe Leute,


ich muss zwar noch ein paar Tage warten, die Feierlichkeiten zum Chinesischen Neuen Jahr gehen erst ab 9.Februar so richtig los, wollte aber an dieser Stelle die Möglichkeit nutzen, euch allen ein Frohes Neues Jahr zu wüschen...hoffe, dass ihr alle gut reingerutscht seit und alles Gute für 2013...

Habe ganz gemütlich in Chengdu gefeiert, es mir mal einen Tag so richtig gutgehen lassen, musste aber leider am 1.Januar wieder pünktlich auf der Matte stehen und arbeiten. Das ganze mit mehr Gehalt und in einer neuen Dienstuniform.

Aber naja, warum soll man sich nicht jeden Tag zum Idioten machen.


Liebe Grüße

Olaf