Einleitung

Liebe Leute,

wieder ist ein Jahr vergangen und ich bin noch immer in China unterwegs. Seit 2362 Tagen unterwegs, über sechs lange Jahre weg von zu Hause.

Bin leider irgendwie letztes Jahr viel zu beschäftigt gewesen ... Hotel, Gäste, Universität und Studenten, und dann noch das normale Leben, das hält mich alles auf Trab hier. Es ist ein anstrengendes Leben, aber ich hatte ein verdammt geiles Jahr 2013 hinter mir, mit einem krönenden Abschluß dank Karl und visitberlin, hatte allerdings auch ein paar Punkte, wo ich aufgeben wollte, aber mich dann doch weiter durchgekämpft habe.

Viele Grüße

Olaf

Dienstag, 25. November 2008

25.November 2008 Beijing - Tag 400 meiner Reise und die komplette Planaenderung

Hallo Liebe Leute,

heute is es soweit - 400 Tage habe ich geschafft auf meiner Rucksack-Tour durch Asien und China. Wie ihr alle meinen letzten Berichten entnehmen konntet, bin ich die letzten Wochen eigentlich weniger unterwegs gewesen sondern eher fest und stabil an einem Ort geblieben. Hier in Beijing habe ich, für meine Verhältnisse, ein eher stabiles und anständiges Leben geführt. So richtig mit regelmäßig arbeiten gehen, nem eigenen Motorrad, ner netten Wohnung und ner halben Beziehung mit meiner netten Mitbewohnerin. Es fehlte wirklich an nichts und seit Monaten unterwegs war ich wirklich mal "zu Hause". An einem Ort, in einem Leben, wo ich mich wohlgefühlt habe, wo es warm war und ich glücklich war, obwohl ich weit weg bin von meiner Heimat, meiner Familie und meinen Freuden. Tja, dann kann man dann schonmal nachdenken, länger zu bleiben und ein wenig übers Leben, die Zukunft und so weiter nachzudenken. Scheiße ist und wie habe ich es schonmal gesagt, Pläne sind dafür da, um über den Haufen geworfen zu werden. Meine Mitbewohnerin beklagt sich darüber, wie schlecht meine Arbeitszeiten doch sind, wofür ich Verständnis habe, wenn ich 10 - 12 Stunden am Tag arbeite und abends müde nach Hause komme. Was mache ich ? Ich zähle nach, wie viel Geld ich noch habe, kündige meinen neuen Job, und will es wieder als Lehrer mit weniger Arbeit und gleichem Geld probieren. Was ist der Dank dafür ? Ich werde keine 48 Stunden später aus der gemeinsamen Wohnung geworfen. Thats life and life sometimes sucks kann ich dazu nur sagen. Mein Gepäck steht erstmal bei Karl, wo ich dann auch eine Nacht schlafen konnte und letzte Nacht habe ich dann erst in einer Bar und später bei McDonalds verbracht. Jetzt sitze ich seit Stunden in einem Internet Cafe, schlafe fast ein, schreibe emails, lese Berichte und sammel Informationen und denke drüber nach, wie es jetzt weiter geht.

Was lernt man aus so einer Sache ? Ich habe keine Ahnung, wer es weiss kann gerne eine email schicken oder einen Kommentar hinterlassen. Ich habe eine Sache dadraus gelernt : keine Pläne machen und nicht über die Zukunft nachdenken, einfach von einem Tag in den nächsten Leben und dann geht es einem viel besser. Das einzig positive an der Sache war für mich, dass ich beim Auszug den Rucksack auf dem Rücken hatte und meine so geilen Northface Trekking Schuhe an hatte und das war ein cooles Gefühl. Das ist das wahre Gefühl, mit dem ich vor Monaten in Berlin abgereist bin und das was, ich jetzt doch erstmal wieder will.

Ich sitze jetzt hier, ohne alles irgendwie und es ist an der Zeit weiterzuziehen - oder besser gesagt, einfach mal wieder wegzurennen vor allen Dingen, wegzurennen vor der Realität, die sich Leben schimpft. Eine neue Idee habe ich schon, bin noch am Lesen, Tickets buchen und leider auch dabei, meine so sehr geliebte Chang Jiang zu verkaufen, leider...es würde mir ja das Herz brechen, wenn es zur Zeit nicht schon so gebrochen waere.


Grüße aus Beijing

Olaf

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