Einleitung

Liebe Leute,

wieder ist ein Jahr vergangen und ich bin noch immer in China unterwegs. Seit 2362 Tagen unterwegs, über sechs lange Jahre weg von zu Hause.

Bin leider irgendwie letztes Jahr viel zu beschäftigt gewesen ... Hotel, Gäste, Universität und Studenten, und dann noch das normale Leben, das hält mich alles auf Trab hier. Es ist ein anstrengendes Leben, aber ich hatte ein verdammt geiles Jahr 2013 hinter mir, mit einem krönenden Abschluß dank Karl und visitberlin, hatte allerdings auch ein paar Punkte, wo ich aufgeben wollte, aber mich dann doch weiter durchgekämpft habe.

Viele Grüße

Olaf

Samstag, 5. Januar 2013

5.Januar 2013 - Rauchen in China


Hallo Liebe Leute,

hier nun der erste richtige Artikel im Neuen Jahr. Einer meiner Vorsätze dieser Jahr ist es mehr zu verfassen und hier auf dieser Seite mehr zu veröffentlichen. Eigentlich hat ja mein Blog den Titel „...mit dem Rucksack unterwegs“, da dieser besagte Rucksack allerdings seit Wochen, wenn nicht sogar Monaten, im Schrank liegt und einstaubt, da ich nur noch am Arbeiten bin, habe ich mich endlich dazu entschlossen, etwas anderes zwischendurch zu schreiben. Und für mich heißt es jetzt solange schreiben, wie ich dank meiner Software Zugriff auf meinen  Blog habe. Mehr Schreiben ist ein guter Vorsatz, ein anderer Vorsatz, den viele von euch auch bestimmt Jahr für Jahr haben, habe ich persönlich bereits seit Jahren aufgegeben...nur den Vorsatz! Das Rauchen selber nie und ich werde es auch nicht schaffen, so lange ich in China bin, denn hier ist alles, wie ihr es aus meinen Berichten kennt, etwas anders.

Nach der Veröffentlichung und dem Versenden einiger Bilder habe ich immer wieder den gleichen Kommentar zurückbekommen.”Immer am Rauchen…!”   Ja, den hier ist es halt überall noch anders, man darf nicht nur in Taxis, in Restaurants, in Bars, im Internetcafé und abends auf dem öffentlichen Bus rauchen, sondern man kriegt, vor allem als Ausländer, immer eine Zigarette angeboten und man muss sie annehmen. Ja! Richtig gelesen, man muss sie annehmen ansonsten verliert die andere Person ihr Gesicht. Geschenke dürfen nicht abgelehnt werden. Hier raucht jeder, es ist halt immer noch popular, obwohl die Mehrheit der 350 Millionen aktiven Raucher weiß, dass es gesundheitsschädlich ist. Rauchen ist weit verbreitet, besonders Männer rauchen, Frauen in der Öffentlichkeit eher weniger. So wie Raucher in Deutschland untereinander Kontakte knüpfen, ist es auch hier ein gemeinschaftliches Erlebnis und dient dazu, Kontakte zu knüpfen oder bereits bestehende Kontakte zu vertiefen. Besonders dann, wenn es um Geschäfte oder potentielle Geschäftsbeziehungen geht, ist es üblich, sich nach dem gegenseitigen Vorstellen umgehend Zigaretten anzubieten. Zigaretten sind immer eins der besten Geschenke und schlichtweg das “Standard-Geschenk” in China. Allerdings ist Zigarette hier nicht Zigarette.




Ich meine, es sind zwar alle schlecht und schmecken irgendwie gleich, aber es gibt gravierende Unterschiede. Die Packung kostet hier irgendwas zwichen 0,20 Euro und unbezahlbar, es gibt Zigaretten fürs normale Volk, für die etwas gehobene Klasse und für zum Beispiel Firmenchefs, Regierungsmitarbeiter, usw. Es gibt einfach mal für jeden Zigaretten hier, so viele verschiedene, es ist unglaublich. 

Die zu rauchende Zigarette sollte allerdings auf jeden Fall dem eigenen sozialen Status entsprechen. Da der soziale Status einer Person in der chinesischen Gesellschaft sehr wichtig ist, sollte man bei der Wahl seiner Zigarettenmarke gut aufpassen, den was ich rauche gibt meinem Gegenüber einen Anhaltspunkt über meinen Status, und ich will ja schließlich keinen falschen Eindruck hinterlassen. Das hört sich alles kompliziert oder vielleicht auch einfach nur komisch an, ist aber wenn man hier lebt sehr wichtig. So raucht man zum Beispiel in China eher selten alleine und wenn man dann zusammen mit anderen Personen raucht, sich nur selber eine ansteckt, ohne den anderen anzubieten, sieht man komisch aus und wird schief angeguckt, und noch schiefer wenn es die falschen Zigaretten sind. 

Ich lebe hier und rauche nach Geschmack, nicht nach Geld oder sozialem Status. Meine Kippen kosten nur 9 Euro die Stange und über Geschmack läßt sich ja streiten, aber die teuren Zigaretten schmecken einfach nicht wirklich sehr viel besser und erinnern mich manchmal an Bruce Willis, als er im Film "5th Element" seine Spaßzigarette rauchte.

Aber gut, wie heißt es auch so schön "When in Rome, do as the Romans do", also passe ich mich zum richtigen Zeitpunkt komplett an und habe in der Regel mindestens 2 Packungen in der Tasche - meine eigenen und die teuren oder sehr teuren zum Verteilen. Zu manchen Events nimmt man sogar eine ganze Stange mit...alles nur um das so wichtige Gesicht zu wahren.


Liebe Grüße
Olaf

2 Kommentare:

  1. Aber wenn man nicht allein rauchen darf und immer eine anbieten muss, verlier ich doch trotzdem mein Gesicht, wenn ich dem sozial über mir Stehenden eine von meinen BilloKippen anbieten würde. Weil er müsste ja dann auf Grund seines Status ablehnen. Also wie man es macht, man macht es falsch oder?

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  2. in der regel bietet der ueber einem stehende immer eine an. auf arbeit gibt immer der chef, wenn er ueberhaupt mit uns raucht, eine aus. wichtiger ist es bei essen, wo man am anfang nicht weiss, wer wer ist, da sollte man die guten anbieten. meine bellboys geben im monat sehr viel mehr geld fuer zigaretten aus als ich, weiss nicht, wie sie sich das leisten koennen.

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