Hallo Liebe Leute,
neuer Tag, neues Programm und somit der nächste Bericht hier. Habe ausnahmsweise mal etwas länger geschlafen und in Ruhe gefrühstückt. Eigentlich stand heute das "Wild Elephant Valley" auf dem Programm, aber es gab leider keine Bustickets mehr. Spontan wurde das Transportmittel gewechselt und ich bin ausnahmsweise mal aufs Taxi umgestiegen. Natürlich ist in dieser Gegend jeder Taxifahrer gleichzeitig Verkäufer / Reiseleiter / Touristeninformation in einem - multitasking auf chinesisch halt. Anstatt zum Elefantental zu fahren ging es zu den Jinuo. Die nächste Minderheit und besichtigt wurde eines ihrer Dörfer. Es handelte sich hier aber um eine ganz besondere Minderheit. Von den 56 offiziel anerkannten Minderheiten in der VR China ist es Nummer 56. Die Jinuo sind erst seit den 70er Jahren eine anerkannte Minderheit.
Die meisten Jinuos sind noch immer Bauernund große Jäger. Wenn Männer auf die Jagd gehen, schultern sie Armbrust mit vergifteten Pfeilen oder Schrotflinten. Sie sind auch Experten in der Verwendung von Fallen und Schlingen, um wilde Tiere zu fangen. Sie jagen in Gruppen und teilen das Spiel auch unter den Teilnehmern. Die Felle von den erlegten Tieren gehören anschließend den Männern, die die Tiere erlegt haben. Während die Männer jagen, sammeln die Frauen wilde Früchte in den Wäldern und sammeln auch essbare Kräuter, die für Suppen verwendet werden.
Der sogenannte Zhuoba (der Vater des Dorfes) und Zhuose (die Mutter des Dorfes) waren die Führer in einem kommunalen Dorf. Als die ältesten Leute im Dorf, wurden sie von allen respektiert. Sie wurden Dorfvorsteher durch ihr Dienstalter, nicht weil sie mutig im Krieg oder gut im Reden waren. Egal, wie mittelmäßig sie auch sein mögen, auch wenn sie blind oder taub waren, hatten sie als Dorfältesten, so lange sie die ältesten Menschen in der Gemeinde waren zu dienen. Nach ihrem Tod, wurde der nächste Älteste in dem gleichen Clan als Nachfolger gewählt.
Mittlerweile gibt es in Yunnan knapp über 20.000 Jinuo. Einer Legende nach sind durch eine Flutkatastrophe alle Personen vor vielen Jahren ums Leben gekommen, nur zwei haben überlebt, ein Bruder und eine Schwester, und zwar die beiden, die als Statue hier verewigt wurden. Auf den Schultern der beiden lag eine schwere Last, den sie waren für das Fortbestehen des Stammes verantwortlich, was sie erfolgreich hinbekommen haben. Alle haben also gleiche Vorfahren und sind irgendwie miteinander verwandt, daher vielleicht auch ein wenig kurz geraten.
Als Animisten glauben die Jinuos, dass alle Dinge auf Erden eine Seele haben. Die Ahnenverehrung stellt einen wichtigen Teil ihrer religiösen Aktivitäten dar. Wenn immer es eine Dürre gab oder etwas unerwünschtes geschah, wurde ein Schamane um Hilfe gebeten. Er murmelte Gebete und tötete Rinder, Schweine oder Hunde, um die Geister zu beschwichtigen. Schamanen wurden auch verwendet, um Krankheiten mit pflanzlichen Arzneimitteln zu heilen. Heute habe ich den Schamanen leider nicht gesehen.
Die Jinuos leben noch heute in auf Stelzen gebauten Bambushütten, die in der Regel auf flachen Hügeln gebaut werden. Dieses Schlafzimmer soll einen romantischen Ort darstellen.
Diese Tage leben sie ein besseres Leben als noch vor 1949. Mittlerweile haben sie Einrichtungen, wie yum Beispiel eigene Schulen, leben aber noch immer vom Sticken, Färben und Bambusarbeiten, die sie verkaufen.
Das war mein Ausflug zu dieser Minderheit und dann ging es auch schon weiter. Es sollte laut meinem Taxifahrer noch ein Highlight kommen.
Liebe Grüße
Olaf
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