Hallo liebe Leute,
es ist wirklich geschafft, endlich, habe glaube ich seit April die Tage gezählt und mal so richtig die Schnauze voll. Diese Uni hier war die Härte und zeigt die Qualität der chinesischen Bildung. Sorry für die harten Worte, aber es stimmt. Es hat hier wirklich keinen interessiert, was ich so mache und den Kids beibringe, Probleme wurden ignoriert und die Leute waren einfach nur ignorant und dumm. Naja, ich ziehe immer mein Ding durch und habe das Jahr dort beendet, würde es aber gerne löschen.
Wie wir ja wissen hat jede Medaille zwei Seiten. Ich habe in meiner Zeit dort viele interessante Menschen kennengelernt, Chinesen, Deutsche, Amerikaner und Engländer und konnte mich fleissig austauschen, neue Sachen lernen und hatte meinen Spaß...überall, nur halt nicht in der Schule. Zum Glück musste ich nur drei Tage die Woche unterrichten und hatte genug Zeit, um viele Abstecher nach Shanghai, Nanjing oder Suzhou zu machen. Jiangsu ist zum Reisen echt sehr bequem und empfehlenswert, Anschluss ans chinesische Schnellzugnetz macht Wuxi zu einem attraktiven Ort zum Leben und macht das Bewegen sehr viel einfacher als vorher in Chengdu, denn dort konnte man nur mal Abstecher nach Chongqing machen oder war auf allen anderen Touren immer etwas länger unterwegs.
Die Skzline von Shanghai ist echt der Hammer, lohnt sich immer wieder, auch wenn es mal regnen sollte und nicht ganz so schön ist, aber dann kann man die ganzen Einkaufsmöglichkeiten ausprobieren. Und davon gibt es reichlich in dieser Metropole. Es ist ein Paradies, vor allem für mich und meine Übergrößen. Irgendwie bin ich ja ein Stück zu groß für China und falle fast überall auf.Shanghai ist die Stadt zum "Untertauchen"...hier sind so viele Ausländer, das sich keiner um einen kümmert. Das ist ja so ein angenehmes Gefühl, mal nicht von der Seite angequatscht zu werden sage ich euch. Die unzähligen Trips haben meinem Geldbeutel geschadet, aber meinem Kleiderschrank echt gut getan, und Klamotten brauchte ich dringend fürs neue Projekt "noch ein Jahr China".
Ich hatte den Punkt erreicht, wo ich genug von Klassenzimmern hatte, und mich gleichzeitig viel mit Hotels und Hotelenglisch beschäftigt hatte, als ich irgendwann im Internet auf eine Jobanzeige gestoßen bin. Ein 5-Sterne Hotel hat damals einen Foreign Guest Relation Officer gesucht...heißt so viel, wie jemanden, der im Hotel die Ausländer begrüßt, das Hotel vorstellt, bei allen Kleinigkeiten behilflich sein kann, Informationen geben kann und für die Kommunitaktion zwischen Gästen und Hotel verantwortlich ist. Das wäre doch mal eine Abwechslung für mich im Leben, und es bedeutete ein weiteres Jahr China. Kein Problem, Bewerbung abgeschickt und schon am nächsten Tag klingelte mein Telefon. und ich wurde zum Vorstellungsgespräch eingeladen...geile Sache...allerdings am anderen Ende Chinas...wieder zurück nach Sichuan. Dorthin, wo ich die meiste Zeit und vor allem die Beste Zeit meines Lebens in China verbracht hatte. Also stieg ich kurzerhand auf den Flieger, einmal quer durchs Land und habe mich mit den Leuten zusammengesetzt.
Keine drei Tage später hatte ich den Job und den Vertrag in meiner Mailbox, musste allerdings sofort anfangen und meine Uni, die mein Visasponsor war, wollte mich nicht gehen lassen. Die hätten nämlich keinen Dummen gefunden, der für die arbeiten wollte. Da ich den Job sofort anfangen musste, und auch haben wollte, musste ich mich nen Abend in die Bar setzen, mir meinen Dienstplan angucken, meinen Stundenplan, habe all mein Geld gezählt und einen Plan aufgestellt. Ich könnte unter der Woche in Wuxi arbeiten und jeden Donnerstag nach Chengdu fliegen - 12 lange Wochen. Man soll ja manchmal nicht lange nachdenken, sondern einfach machen. Und so bin ich schnell nach Shanghai und habe mir das geilste gekauft! Nach vielen Jahren bei der Sparkasse als Krawatten- und Anzugträger habe ich mir endlich mal massgeschneiderte Anzüge und Hemden zugelegt, so geil sage ich euch, superbequeme Hosen.
Jetzt hieß es an 12 Wochenenden durch China - hin und zurück mit der gleichen Airline um Meilen zu sammeln und jedes dritte Wochenende upgegradet zu werden. Leute, das waren harte 12 Wochen sage ich euch und ich war fast am Ende, aber ich habe es gepackt und ich konnte Ende Juni meine Sachen komplett packen und das Drecksloch Wuxi verlassen, habe mich von keinem der Lehrer verabschiedet und bin zurück nach Sichuan.
Viele Grüße
Olaf
na endlich wieder zeit zum schreiben wir freuen uns
AntwortenLöschenich probiere gleich noch einen artikel zu schreiben
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