Einleitung

Liebe Leute,

wieder ist ein Jahr vergangen und ich bin noch immer in China unterwegs. Seit 2362 Tagen unterwegs, über sechs lange Jahre weg von zu Hause.

Bin leider irgendwie letztes Jahr viel zu beschäftigt gewesen ... Hotel, Gäste, Universität und Studenten, und dann noch das normale Leben, das hält mich alles auf Trab hier. Es ist ein anstrengendes Leben, aber ich hatte ein verdammt geiles Jahr 2013 hinter mir, mit einem krönenden Abschluß dank Karl und visitberlin, hatte allerdings auch ein paar Punkte, wo ich aufgeben wollte, aber mich dann doch weiter durchgekämpft habe.

Viele Grüße

Olaf

Dienstag, 25. September 2012

ab Juli 2012 - Officer Olaf - Ein neuer Job und viel Spaß dabei

Hallo Liebe Leute,

heute habe ich Zeit und schreibe fleißig. Mein Jahr in Wuxi ist zu Ende, ich bin wieder in Sichuan und habe einen neuen Job. Nachdem ich teinen Teil meiner Ersparnisse in Flugtickets investiert habe, um jedes Wochenende durch China zu reisen und diesen Job zu machen, durfte ich dann ab 1.Juli Vollzeit arbeiten, fünf Tage die Woche, und so gut wie jedes Wochenende. 


Mein neuer Arbeitgeber heißt Howard Johnson Conference Resort und ist zur Zeit das einzige 5-Sterne Hotel in Dujiangyan und Qingchengshan. Ein Luxus-Resort mit über 400 Zimmern, Meetings und Konferenzen unter der Woche und jedes Wochenende komplett ausgebucht. Nachdem ich hier quasi drei Monate als Probezeit an Wochenende gearbeitet habe, meine Leidenschaft, meine positive Ausstrahlung und mein Enthusiasmus verbunden mit einem sehr hohen Servicelevel geschätzt wurden, hätte ich gleich für fünf Jahre unterschreiben können. Wollte ich aber nicht, mir reichen erstmal zwei Jahre hier, dann gucke ich weiter und mache einen neuen Plan.


Mein Job hier ist ganz einfach, habe zwar nach drei Monaten noch nicht genau rausgefunden, was ich eigentlich bin oder machen soll, aber es ist cool, man trifft nette Leute und ich habe einfach nur meinen Spaß. Endlich mal ein Job, wo ich "Scheiße" labern kann und dafür bezahlt werde.


Offiziel nenne ich mich Foreign Guest Relation Officer und bin nur für die ausländischen Gäste zuständig, d.h. sie willkommen heißen, ihnen das Hotel und die Facilities erklären und zeigen, sie vom Bahnhof abholen oder vom Flughafen abholen lassen, Reservierungsbestätigungen schreiben, und mich eigentlich um jeden kleinen Kram kümmern, ihnen so gut wie möglich zur Seite stehen und sie mit allen Informationen versorgen, die sie brauchen. Kleinigkeiten, wie Tickets, Touren, Taxis, Einkäufe usw. werden auch für sie erledigt. Ist quasi ein eigener Concierge für Ausländer und ich bin für die gesamt Kommunikation zwischen ausländischen Gästen und Hotel verantwortlich.


Hört sich nach einem sehr guten Job an und man braucht so einiges an Qualitäten dafür, wie zum Beispiel eine hohe Service-Bereitschaft, fließend Englisch, ein wenig Chinesisch, eine gute Persönlichkeit und man sollte nicht schüchtern sein, sondern sehr extrovertiert und aufgeschlossen. Hospitality ist kein Job, den man arbeitet, sondern ein Leben, das man lebt. Nur dann geht man auf in seinem Job und wird erfolgreich sein. 


Ach ja, was man auch unbedingt braucht, sind ausländische Gäste! Und die sind eher rar hier und daher musste ich mir andere Aufgaben suchen, um nicht nur dumm rumzusitzen und mich zu langweilen. Also mache ich gleichzeitig Guest Relation Officer für die chinesischen Gäste und so halbwegs den Bellboy, das weiße Gesicht in der Lobby. Ixt echt cool, ein paar Kissen auf den Couchgarnituren in Ordnung bringen, Leute begrüßen. Türen öffnen, Koffer tragen, und dem Personal etwas beibringen. Was das gute ist, ist das die Chinesen denken, der Weiße im Anzug ist der Boss und geben mir dementsprechend viel Aufmerksamkeit und Respekt, was meine chinesischen Kollegen nicht so lustig finden. An manchen Tagen ist es ruhig, an anderen ist die Hölle los und ich bin nur am rennen. Manchmal fühle ich mich auch nur wie der Affe im Zoo, bin echt zu groß für diesen Job und manche Gäste, vor allem kleine Kinder, erschrecken sich, wenn ich im schwarzen Anzug vor ihnen stehe. Verdammt viele wollen einfach nur ein Bild und immer wieder erzähle ich die gleichen Geschichten auf chinesisch.

Ja, ich trage meine Massanzüge und darf, im Gegensatz zu den meisten Kollegen, immer am Buffet essen, muss also so langsam aufpassen, sonst passen die Hemden nicht mehr.


Viele Grüße

Olaf


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